Archiv 2010
Vortrag Klaus-Peter Willsch (CDU), MdB, bei der Europa-Union Deutschland,
Kreisverband Limburg, am 7. September 2010
in der Josef-Kohlmaier Halle Limburg
Rund 40 interessierte Mitglieder und Gäste der Europa-Union hatten sich trotz schlechten Wetters und anstehendem Fußballländerspiels in der Josef-Kohlmaier Halle eingefunden, um den Ausführungen
des heimischen Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch (CDU) zum Thema „Der Euro in der Krise" zu folgen.
Willsch, der als Mitglied des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages ganz nah an den Ereignissen während der Verhandlungen zu den Rettungspaketen für die Banken und Griechenland war,
berichtete teils sehr kurzweilig von den Geschehnissen hinter den Kulissen.
Dazu beschrieb er zunächst einmal die politische Ausgangslage bei Einführung des Euro (deutsche Wiedervereinigung, Gründung der EZB) und nannte auch einige politische Kompromisse, die zu dem
Zeitpunkt gemacht wurden.
Wert legte er aber darauf, dass eine wichtige Maßgabe für die Bereitschaft der Deutschen zum Euro-Beitritt war, dass die Organisation der EZB an jener der Bundesbank orientiert war und der
Stabilitätspakt belastbare Kriterien für eine harte Währung enthielten. Diese seien leider als erstes von den beiden Europa-Zugpferden Deutschland und Frankreich sanktionslos verletzt worden, so dass
nachfolgend auch kleinere Euro-Staaten ein ähnliches Verhalten an den Tag gelegt hätten.
Die Entwicklung gipfelte schließlich im bevorstehenden Staatsbankrott von Griechenland im Frühjahr 2010.
Anstelle des verabschiedeten Rettungsschirms plädierte Willsch, der als einer von wenigen Abgeordneten der Regierungskoalition dagegen gestimmt hatte, für eine Beteiligung des IWF zur
Restrukturierung der griechischen Staatsschulden und einer Einbeziehung der Gläubiger (Banken, Privatanleger, Staaten), die zuvor auch stattliche Zinsen vereinnahmt hätten.
Die „Einführung einer „Transferunion durch die Hintertür" sei zum einen ungerecht gegenüber soliden Staaten und Anlegern, zum anderen widerspräche dieses Vorgehen zumindest dem Geist, wenn nicht auch
den Verträgen bei der Einführung des Euro.
Der Haushaltsausschuss bereite daher gerade einen konkreten Verhandlungsauftrag vor, welcher der Bundesregierung für die anstehenden Verhandlungen auf EU-Ebene vorgegeben werden soll, um das
Budgetrecht des Parlaments nicht weiter aushöhlen zu lassen.
In der an den Vortrag anschließenden Diskussionsrunde beantwortete Willsch zum Beispiel die Frage, ob ein Land aus der Eurozone austreten bzw. ausgeschlossen werden könnte.
Zum Dank für seinen Vortrag überreichte Michael Borschel, der 1. Vorsitzende der Europa-Union Limburg, Herrn Willsch einen kleinen Präsentkorb mit heimischen Wurstwaren und wünschte ihm alles Gute
für die anstehenden Haushaltsverhandlungen im Deutschen Bundestag.
März 2010: Europa Union Limburg besuchte das Heilige Land
Eine Gruppe von 31 Mitgliedern der Europa Union Limburg flog Anfang des Monats zu einer Studienreise nach Israel. Start des einwöchigen Aufenthalts war am östlichen Ufer des See Genesareths, im Norden Israels. Besucht wurden u.a. Kafarnaum mit den Ausgrabungen vom Petrushaus. In diesem Haus hatte auch Jesus ein Zimmer. Weitere Besichtigungen waren der Ort des Baalsheiligtums (das goldene Kalb) sowie die Golanhöhen mit dem Dreiländereck "Peace Vista" und Blick nach Syrien hinein. An den nächsten Tagen wurden Nazareth sowie Akko besucht. Akko erinnert mit den Kreuzfahrerhallen und Stadtbefestigungen an die Zeit der Kreuzfahrer. Sehenswert sind aber auch die Weisse Moschee und die Säulenkarawanserei.
Am Jordanfluss entlang ging es weiter Richtung Süden, zum Toten Meer. Das übliche Bad durfte da natürlich nicht fehlen. Interessant war die Besichtigung der Felsenfestung Massada, die Festung des
Herodes, die zum Weltkulturerbe gehört.
Der zweite Teil der Reise wurde in und um Jerusalem verbracht. In der Altstadt standen die Westmauer (Klagemauer), die Al Aksa Moschee, der Felsendom, die Via Dolorosa, die Grabeskirche mit dem
Golgota Felsen und dem Grab Jesu, sowie weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Besucht wurden aber auch das Parlamentsgebäude "die Knesset", die Holocaust Gedenkstätte "Yad Vashem" und
Bethlehem.
Am letzten Tag ging es u.a. noch zum Garten Gethsemane und zum Grab Oskar Schindlers. Abgeschlossen wurde das Programm mit einem hochinteressanten Gespräch beim Abt der Dormitio Abtei, zur Situation
der Christen im Heiligen Land. Sie befinden sich als Minorität in einer sehr schwierigen Situation.
Jeder Teilnehmer brachte eigene Eindrücke mit nach Hause und für viele war es nach der Rückkehr doch mehr gewesen als nur eine Studienreise.
(Jaap Valk)
Feierliche Verabschiedung für Rudi Eisenbach
Der langjährige Vorsitzende des Kreisverbands Limburg der Europa Union, Herr Rudi Eisenbach, hatte auf der Jahreshauptversammlung im November 2009 nicht wieder für den Vorstand kandidiert. Die
Mitgliederversammlung hatte Herrn Eisenbach einstimmig und unter großem Applaus zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Am 12. Januar 2010 – fast genau 33 Jahre nach seinem Amtsantritt – verabschiedete der neu gewählte Vorstand Herrn Eisenbach in einer Feierstunde im Domhotel von seinem Amt. Der neue Vorsitzende Michael Borschel würdigte die Verdienste von Herrn Eisenbach, der den Kreisverband damals in einer schwierigen Zeit übernommen hatte.
Heute ist der Kreisverband Limburg der zweitgrößte in Hessen. Dieser Erfolg sei nicht nur auf den großen Einsatz von Herrn Eisenbach zurückzuführen sondern insbesondere, weil es ihm stets gelungen
ist zu vermitteln, dass Europa mehr ist, als das bisweilen mühsame politische Tagesgeschäft erscheinen lässt. Europa habe nicht nur die Völkerverständigung gefördert, sondern eine Freiheits- und
Friedensordnung geschaffen und den Wohlstand in den Mitgliedsstaaten gesichert. Europa habe über diesen politischen Bereich hinaus auch eine historische und kulturelle Dimension, die Herr Eisenbach
mit vielfältigen Veranstaltungen den Mitgliedern lebendig vermittelt habe.
Für den Landesverband Hessen überbrachte die Geschäftsführerin Hildegard Klär den Dank für das langjährige Engagement und würdigte die Verdienste von Rudi Eisenbach. Limburgs Erste Stadträtin Babette
Täpper übermittelte ihm für sein langjähriges Wirken den Dank des Bürgermeisters Martin Richard und der städtischen Gremien. Herr Eisenbach hob in seiner Erwiderung Höhepunkte seiner Amtszeit hervor
und dankte allen denen, die ihn in dieser Zeit unterstützt haben und ohne deren Mithilfe der Erfolg des Kreisverbandes nicht möglich gewesen wäre.